Statistik zu Unternehmensverkäufen und Nachfolge

Wie viele Unternehmen wechseln jährlich in Deutschland den Eigentümer?

Vorweg: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast...

Wie viele und was für Unternehmen es in Deutschland gibt, lässt sich relativ präzise sagen. Alle anderen Zahlen rund um Unternehmensverkäufe und Unternehmensnachfolgen werden nicht amtlich erfasst.

Verschiedene Institutionen geben regelmässig Schätzungen heraus, wie viele Firmen pro Jahr den Eigentümer wechseln wollen und tatsächlich wechseln. Die Bandbreite ist erheblich, z.B.:

  • 19.000 Transaktionen (IAB Betriebspanel)
  • 30.000 Transaktionen (IfM Bonn)
  • 102.000 Transaktionen (KfW Mittelstandspanel)

Wir halten uns im Weiteren an die Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) aus Bonn, denn diese liegt in der Mitte und ist in unseren Augen am vernünftigsten validiert.


1. Unternehmen und Familienunternehmen in Deutschland

In Deutschland gibt es ungefähr 4,2 Millionen "Selbstständige" (im Gegensatz zu "Angestellten"):

  • Grob die Hälfte ist "soloselbstständig", die andere Hälfte hat Angestellte.
  • 1,1 Millionen arbeiten in freien Berufen (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten,...)

Amtlich registriert sind 3,6 Millionen "Unternehmen". Diese beiden Zahlen haben allerdings nicht besonders viel miteinander zu tun, denn viele Selbstständige haben kein Unternehmen. Und eine GmbH & Co. KG zählt schon als zwei Unternehmen.

Wir betrachten hier die 3,4 Millionen "Familienunternehmen", mit 95% der dominierende Unternehmenstyp. Diese Familienunternehmen sind eben in der Hand einer Familie, sowohl in Bezug auf die Leitung als auch in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse.

Nur diese Familienunternehmen sind für die Betrachung des Marktes der Unternehmensnachfolge relevant, denn die übrigen Unternehmen leben als Teil von übergeordneten größeren Einheiten ein "ewiges Leben" und werden höchsten von institutionellen Anlegern transformiert.


2. Übergabereif und übernahmefähig

Jährlich werden in Deutschland rund 140.000 Unternehmen übergabereif, d.h. der Eigentümer beabsichtigt sich in absehbarer Zeit zurückzuziehen. Das sind ungefähr 4% aller Familienunternehmen und bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Unternehmer rund 25 Jahre an der Spitze seines Unternehmens steht.

Allerdings sind nur 30.000 Unternehmen übergabefähig. "Übergabefähig" bedeutet kurz gesagt, dass ein potenzieller Käufer nach Abzug seines virtuellen Lohnes (mit 50.000 Euro angesetzt) mit einer positiven Rendite rechnen kann.

Von diesem schon relativ kleinen Kreis an Unternehmen erzielen nur 20.000 einen Umsatz über 500.000 Euro.


3. Wer übernimmt?

Leider gibt es keine wirkliche Statistik dazu, wie viele Unternehmen pro Jahr tatsächlich übergeben werden. Aber durch Umfragen ist zumindest bekannt, wer übernimmt:

  • 53% familieninterne Nachfolge
  • 18% Management-Buyouts
  • 29% Verkauf an Externe

Daraus lassen sich wiederum einige Schätzungen ableiten:

  • Externe kaufen nur Unternehmen, die übergabefähig und über 500.000 Euro Umsatz machen. Das wären also rund 6.000 echte größere Unternehmensverkäufe. (Wir nehmen an, dass einige "gute" Unternehmen doch keinen Käufer finden. Und auf der anderen Seite auch einige nicht so gute Unternehmen von Externen gekauft werden, z.B. wegen der Assets oder weil es strategisch Sinn macht. Beide Effekte halten sich grob die Waage.)
  • Einige dieser Unternehmensverkäufe gelingen direkt ohne Unternehmensmakler. Der Markt für Unternehmensmakler ist also ungefähr 5.000 Unternehmen groß. Spaß machen den Maklern allerdings eher die Unternehmen mit mehr als 1 Million Euro Umsatz. Das sind nur 2.500. Über 10 Millionen Umsatz machen sogar nur rund 500 dieser Unternehmen...

Es geht hier nur um Größenordnungen, um Ihnen einen Eindruck zu verschaffen!


4. Was bedeutet das für Sie?

Sie gehören wahrscheinlich zu den 140.000 Unternehmern, die sich in absehbare Zeit aus dem Geschäft zurückziehen möchten. Sonst wären Sie ja nicht auf dieser Webseite...

  • 4% Wahrscheinlichkeit
    ... dass Sie Ihr Lebenswerk in absehbarer Zeit an einen Externen verkaufen.
  • 2,5% Wahrscheinlichkeit
    ... dass Sie einen hochmotivierten Berater finden, der sich mit 150% Einsatz auf Ihr Verkaufsprojekt stürzt.

Falls Sie zu denen gehören, die keine familieninterne Nachfolge anstreben, sollten Sie sich über folgende Dinge klarwerden:

  • Handeln Sie schnell!
    Mit jedem Tag, den Sie mittelmäßig motiviert weitermachen, verliert Ihr Unternehmen an Attraktivität.
  • Mondpreis adè!
    Sollten Sie wirklich einen Interessenten gefunden haben, lassen Sie den Verkauf nicht am Preis scheitern.
  • Zerlegung?
    Sollte Ihnen nicht sofort eine Reihe potenzieller Käufer einfallen, sollten Sie darüber nachdenken, die Assets Ihres Unternehmens (Patente, Kundenlisten, Anlagen, Immobilien) separat zu veräußern, ehe die an Wert verlieren.
  • Management-Buyout
    Würde Ihr Management die Firma übernehmen wollen? Diese Option gibt Ihnen statistisch eine 60%ige Extra-Chance!

Zaudern, überzogene Preisvorstellungen und persönliche Eitelkeit sind es, die Sie richtig teuer zu stehen kommen können!



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